Schwarzachs Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Schwarzach findet sich in der sog. Breviarius Urolfi. In diesem Güterverzeichnis des Niederalteicher Abtes Urolf (788- 814 ) aus der Zeit um 790 ist zu lesen: Zum Hofe Schwarzach gehören 30 Häuser (Mansus) die von Zinsleuten und Schalken bewohnt werden. Seinen Namen hat Schwarzach von der heutigen Ohe, welche früher Swarzaha (d. h. schwarzes Wasser) bezeichnet wurde. In früheren Zeiten mündete die Ohe südwestlich von Schwarzach bereits in einen Nebenarm der Donau. Eine Kirche am Ufer der Swarzaha wird bereits in der im 1034 geschriebenen "Vita Godihardi Episcopi" erwähnt.
Schwarzach als Gemeinde
Als nach der Klosteraufhebung nach 1803 das Königreich Bayern in Kreise und Landgerichte gegliedert war, teilte man die Gegend, um eine eigene Verwaltung aufzubauen, zunächst in Obmannschaften, später in Steuerdistrikte ein. Schwarzach wurden die Orte Schwarzach, Erlachhof, Untersimbach, Eusching, Erlachmühle und Grubmühle, Siedersberg, Siederding und Perzelsgrub (vermutlich Steingrub ) zugeteilt.
Nach Bildung der polischen Gemeinden im Jahre 1818 gehörten zur Gemeinde Schwarzach die Dörfer Schwarzach, Buch, Zilling und die Weiler und Einöden Anzenberg, Grubmühle, Oberellenbach, Unterellenbach, Nußberg, Oberreith, Unterreith, Eusching, Untersimbach, Neulust, Reisach und Viehdorf. Um diese Zeit lebten 609 Bewohner in 87 Familien in der Gemeinde. Später kamen noch Oberanzenberg und im Jahre 1868 Leebergheim hinzu.
War die Gemeinde Schwarzach in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts noch fast ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt, so änderte sich dieses bis zum Jahre 1972 schon erheblich. So waren laut einem Schreiben der Gemeinde Schwarzach an die Regierung ( 08.04.71 ) von den 840 Einwohnern nur noch 50 % in der Landwirtschaft tätig. Die übrigen waren bereits Erwerbspersonen. Die Anzahl der vorhandenen Wohngebäude betrug 134.
Diese Entwicklung zur Wohngemeinde vollzog sich nach der Eingliederung in den Markt Hengersberg noch schneller. So stieg die Einwohnerzahl im Jahre 1987 bereits auf 1119 ( 288 Wohngebäude ), 1993 auf 1262 und im Jahre 1999 auf 1449 Einwohner. Diese rasche Entwicklung in Schwarzach ist auf die günstige Verkehrslage und die Nähe zum Markt Hengersberg zurückzuführen.
Franz Fischer schreibt im Hengersberger Blick (22 Jahrgang Nr. 11):
Das ehemalige Pfarrdorf Schwarzach ist wesentlich älter als der Markt Hengersberg und auch als das Kloster Niederaltaich. Es zählt zu den ältesten Ortschaften im Landkreis und hieß früher Unterschwarzach. Es ist die Urpfarrei des Klosters Niederaltaich. Ein Gotteshaus ist aber erst 1148 erstmals erwähnt.
Der Ort wurde längstens gegen Ende des 7. Jahrhunderts gegründet. Im Jahre 1907 fand man nämlich im Garten des ehemaligen Amtshofes (heute Nothaft) ein Reihengräberfeld aus der Bajuwarenzeit. Bei der Errichtung des Klosters Niederaltaich schenkte Herzog Odilo den Gutsbezirk Schwarzach mit 19 Huben (Höfen) zu dessen Gründungsausstattung. Eine Kirche oder Kapelle ist aber nicht erwähnt. Erst relativ spät wird in einem Schutzbrief, den Papst Eugen III. vor 850 Jahren ausstellte (Urkunde vom 30. März 1148), die Kirche in Schwarzach erwähnt.
Zum Sprengel der Urpfarrei Schwarzach gehörten sogar auf der gegenüberliegenden Donauseite die Kirchen Aicha, Thundorf und später auch noch Niedermünchsdorf. Im Jahre 1261 trennte Bischof Otto (Passau) diese Filialkirchen von Schwarzach ab. 1304 wurde die Pfarrei dem Kloster Niederaltaich i 15.04.2009 risation im Jahre 1803 beendete zwangsweise die Verbindung mit 15.04.2009 ft">Das Gotteshaus ist den Apostelfürsten Petrus und Paulus, sowie dem hl. Bartholomäus geweiht. Die Schwarzacher könnten somit gleich zweimal im Jahr das Kirchenpatrozinium feiern. Abt Kilian Weybeck (1503 - 1534) ließ die Kirche erbauen. Der spätgotische Bau ist aus Bruchsteinen gemauert und dürfte 1532 vollendet sein (Datierung am spitzbogigen Portal). Die unteren Geschosse des Turmes sind mittelalterlich, der obere Teil mit dem Zeltdach stammt aus dem vergangenen Jahrhundert.
Erster namentlich bekannter Pfarrer war Chunrad (1242). Aus der gotischen Ausstattung stammen noch das ca. 4,50 m hohe Sakramentshäuschen aus Kalkstein (vorne links), der Taufstein, der Auferstehungsheiland und die Holzskulptur des hl. Petrus. An der Nordseite des Langhauses befindet sich ein Kalksteinrelief "Christus mit den Jüngern am Ölberg" (von 1538). 1884 - 1886 erhielt das Gotteshaus durch die Gebrüder Seywald eine neugotische Ausstattung.
Bei der Innenrenovierung in den Jahren 1970/71 wurde fast die ganze neugotische Ausstattung entfernt. Nur die beiden Figuren des hl. Gotthard und des hl. Maximilian blieben erhalten. Das herrliche Deckengemälde, das Martyrium des Apostelfürsten darstellend, wurde einfach übertüncht.
Der Chorraum der jetzigen Kirche wird beherrscht vom 1972 geschaffenen Kreuz des Bildhauers L. Hafner. Am 3. Juni 1972 weihte Bischof Antonius von Passau den neuen Altar.
Die Schwarzacher erbrachten schon sehr früh das Opfer einer "kirchlichen Gebietsreform". Dekan Deiber verlegte mit Wirkung vom 20. Januar 1956 den Pfarrsitz in den Markt Hengersberg.
Mehr über die Geschichte Schwarzachs, der Feuerwehr und der Kirche können Sie in der Festschrift zur 125-Jahr Feier von 1999 nachlesen.